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21.10.2020

Frauen immer noch benachteiligt

Equal-Pay-Day: Frauen bekommen immer noch um 20 % weniger bezahlt als Männer!


Medienaussendung der Region Weinviertel SPÖ Weinviertel, 8. Oktober 2020 SPÖ Auch wenn sie genau die selbe Arbeit verrichten, bekommen Frauen in Österreich immer noch deutlich weniger bezahlt als ihre männlichen Gegenüber. In Österreich haben die Männer bereits am 22. Oktober jenes Einkommen erreicht, für das Frauen noch bis Jahresende weiterarbeiten müssen. So gesehen arbeiten Frauen also immer noch 71 Tage gratis!


Um hier einen Ausgleich zu schaffen, müsste den Frauen fast ein Viertel mehr an Gehalt gezahlt werden, damit sie mit den Männern endlich gleichziehen würden. In Niederösterreich sieht es noch schlechter aus, hier fällt der sogenannte Equal-Pay-Day schon auf den 20. Oktober, wobei es im Land regionale Unterschiede gibt. Sehen wir uns nur das Weinviertel an: Im Bezirk Hollabrunn ist der Unterschied zwischen dem Männer- und Fraueneinkommen überraschenderweise mit -16,2 % am geringsten. Im Bezirk Mistelbach verdienen die Frauen um 18,7 % und im Bezirk Korneuburg – trotz Wien-Nähe – gar um 19,9 % weniger als die männlichen Kollegen. „Das sind immer noch erschreckende Zahlen, die wir so nicht einfach hinnehmen dürften“, sagt die NR a.D. und Mistelbacher SPÖ-Bezirksvorsitzende Melanie Erasim.


Mit Covid-19 werde die Situation sogar noch verschärft, da es stärker Frauen als Männer sind, die von Arbeitslosigkeit und der Notwendigkeit der Kinderbetreuung betroffen sind, wenn Kindergärten und Schulen nach Krankheitsfällen wieder zusperren. „Daher ist der Kampf um die Gleichstellung genau jetzt wichtiger denn je. Denn Frauen leiden unter dieser Doppel- und Dreifachbelastung oft still und leise vor sich hin und brauchen dringend eine politische Stimme, die ihnen auch Gehör verschafft“, betont Melanie Erasim. Gerade Alleinerzieherinnen stünden jetzt oft vor unlösbaren finanziellen und zeitlichen Problemen. „Es kann nicht sein, dass Reiche gefördert werden, dann trotzdem ihre Mitarbeiter kündigen, sich mit dem Fördergeld davon machen und die Ärmsten der Armen einfach ihrem Schicksal überlassen. Hier muss die Politik massiv eingreifen und für mehr Verteilungsgerechtigkeit sorgen“, fordert Erasim. Doch auch dann, wenn man die Corona-Dramatik ausblendet, sieht die Entwicklung der Einkommen nicht rosig aus. Denn in den 16 Jahren, in denen Melanie Erasim in verschiedenen politischen Funktionen um ein faireres Auskommen für Frauen kämpft, hat sich der Equal-Pay-Day nur um einige, wenige Tage nach hinten verschoben. „Wenn diese Entwicklung so weitergeht, werden Frauen noch in 50 Jahren weniger verdienen, als Männer. Das dürfen wir so nicht hinnehmen“, gibt sich Melanie Erasim kämpferisch.